Papst Franziskus ist tot – Ablauf von Trauerfeier, Beisetzung und Papstwahl
Sedisvakanz: Die Zeit nach dem Tod des Papstes
Unmittelbar nach dem Tod wird die sogenannte Sedisvakanz ausgerufen – die Zeit, in der der Heilige Stuhl unbesetzt ist. Der Camerlengo, der Kardinalskämmerer, bestätigt offiziell den Tod und übernimmt vorübergehend die Leitung der vatikanischen Verwaltung. Der Fischerring des Papstes, Symbol seiner Autorität, wird zerbrochen. Entscheidungen von großer Tragweite dürfen während dieser Zeit nicht getroffen werden.
Öffentliche Aufbahrung im Petersdom
Wie es der Brauch vorsieht, wird der Leichnam von Papst Franziskus für mehrere Tage im Petersdom aufgebahrt. Gläubige aus aller Welt haben die Möglichkeit, Abschied zu nehmen. Bereits in den ersten Stunden nach der Bekanntgabe des Todes strömten Tausende Menschen zum Vatikan, um zu beten und zu trauern.
Beisetzung in Santa Maria Maggiore
Entsprechend seinem ausdrücklichen Wunsch wird Papst Franziskus nicht in der traditionellen Papstgruft unter dem Petersdom, sondern in der Basilika Santa Maria Maggiore beigesetzt. Diese Kirche in Rom war für ihn ein Ort der persönlichen Andacht und geistigen Verbindung.
- Die Beisetzung erfolgt in einem schlichten Grab ohne Prunk.
- Die Trauerfeier wird unter freiem Himmel auf dem Petersplatz stattfinden.
- Die weltweite Anteilnahme wird voraussichtlich Millionen von Gläubigen in Rom und an den Bildschirmen versammeln.
Ablauf der Papstwahl (Konklave)
Nach dem Begräbnis beginnt die Vorbereitung des Konklaves – der Wahlversammlung der Kardinäle. Nur Kardinäle unter 80 Jahren sind wahlberechtigt. Die Wahl findet in der Sixtinischen Kapelle statt, unter strengster Geheimhaltung und nach festen Regeln.
- Für eine gültige Wahl ist eine Zweidrittelmehrheit erforderlich.
- Nach jeder Abstimmungsrunde wird der Rauch der verbrannten Stimmzettel als Signal verwendet:
- Schwarzer Rauch: kein Ergebnis
- Weißer Rauch: ein neuer Papst wurde gewählt
- Sobald die Wahl erfolgreich war, verkündet der Kardinalprotodiakon mit den Worten „Habemus Papam“ die Wahl des neuen Papstes. Dieser tritt auf den Balkon des Petersdoms und spendet den ersten Segen „Urbi et Orbi“.
Ein Abschied voller Demut und Symbolkraft
Mit dem Tod von Papst Franziskus geht eine Ära zu Ende, die von Nähe zu den Menschen, Bescheidenheit und einem klaren Reformwillen geprägt war. Seine Entscheidung für eine Beisetzung in der Basilika Santa Maria Maggiore und gegen das prunkvolle Papstgrab im Petersdom unterstreicht einmal mehr seine Haltung: ein Diener der Kirche, nicht Herrscher über sie.