Rudolf Hundstorfer

Sarg von Rudolf Hundstorfer mit roten Grabkränzen und Photo

Am Dienstag, 3. September 2019 wurde Rudolf Hundstorfer in einem Ehrengrab der Stadt Wien am Wiener Zentralfriedhof beigesetzt.

Die Betroffenheit nach dem Tod von Rudolf Hundstorfer (SPÖ) war groß. Ganz Österreich – über alle Parteigrenzen hinweg – trauerte um den ehemaligen Sozialminister und ÖGB-Präsidenten. Er verstarb am 20. August 2019 im Alter von 67 Jahren überraschend an einem Herzinfarkt.


Respektbezeugungen von allen Seiten
Gemeinsam mit der Familie wurde der Rahmen für die besondere und äußerst emotionale Trauerfeier festgelegt und individuell nach den Vorstellungen und Wünschen der Hinterbliebenen gestaltet. Rudolf „Rudi“ Hundstorfer wurde in der Friedhofskirche zum Heiligen Karl Borromäus am Wiener Zentralfriedhof aufgebahrt, um der Bevölkerung, Freunden und Familie zu ermöglichen sich von ihm zu verabschieden.

Um 13:00 begann die einem Staatsbegräbnis ähnelnde Trauerfeier mit einem Requiem. Unzählige Trauergäste kamen darunter FreundInnen, WegbegleiterInnen und ehemalige MitarbeiterInnen. Die Reden der hohen AmtsträgerInnen des Landes waren persönlich und emotional. Ex-ÖGB-Präsident Erich Foglar, Ex-Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl, Ex-Bundeskanzler Franz Vranitzky, Wiens Bürgermeister Michael Ludwig, Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein und Bundespräsident Alexander van der Bellen fanden neben lobende und würdigende Worte, auch sehr persönliche und sprachen über einen Freund, den sie vermissen werden. Die Wiener Philharmoniker sorgten für die musikalische Untermalung.

Nach Absprache mit der Familie wurde von der Bestattung Wien auch ein Onlinekondolenzbuch - http://www.trauerportal.at – für Rudi Hundstorfer eingerichtet, welches von vielen PolitikerInnen allen Couleurs, WeggefährtInnen und FreundInnen, aber auch von der breiten Bevölkerung genutzt wurde. Das Buch wurde den Angehörigen in einer Printversion übergeben.
Die Bestattung Wien sorgte für einen rundum problemlosen Ablauf. Das gesamte Team war eingebunden und arbeitete auf Hochtouren zur Umsetzung einer würdigen und schönen Abschiedsfeier. 

Politiker mit Handschlagqualität
Rudolf Hundstorfer wurde am 19. September 1951 in Wien geboren und stammte aus einfachen Verhältnissen. Er begann nach der Hauptschule eine Lehre als Bürokaufmann beim Wiener Magistrat. Einige Jahre später absolvierte er die Externistenmatura und arbeitete sich langsam als Kanzleibediensteter hoch. Auch in der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten (jetzt: „Younion“), wo er sich schon früh engagierte, ging es langsam bergauf. Er war Jugendvertrauensmann, Organisationsreferent und im Alter von 50 Jahren schließlich Vorsitzender seiner Teilgewerkschaft. Er war Wiener Gemeinderatsabgeordneter und sogar zwölf Jahre Vorsitzender des Gemeinderates. Er fungierte ab 2003 als Vizepräsident im ÖGB-Präsidium. Nach der Bawag-Affäre übernahm Rudolf Hundstorfer als Präsident des Österreichischen Gewerkschaftsbundes. Die Organisation stand damals kurz vor dem finanziellen Ruin. asch verkaufte er die gewerkschaftseigene Bank an den US-Fonds Cerberus und arbeitete daran, das ramponierte Image des ÖGB wiederherzustellen. Dieses Amt bekleidete er von 2006 bis 2008. Im Dezember 2008 wurde Rudolf Hundstorfer als Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz unter Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) angelobt. Im Jahr 2016 stellte er sich der Wahl zum Bundespräsidenten, er erreichte 11,28 Prozent und konnte damit nicht zur Stichwahl antreten. Am 16. Mai 2018 gab die Volkshilfe in Wien bekannt, dass Hundstorfer zum neuen Vorsitzenden der Wiener Teilorganisation der Wohlfahrtshilfe gewählt wurde.